Managed Print Services als Green IT

Einführung

Der Umweltaspekt ist neben den Kostenersparnissen und dem effizienten Workflow der wahrscheinlich wichtigste Faktor bei der Etablierung von MPS. In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen sind die Druckerhersteller in einem besonders hohen Maße verantwortlich, denn ihre Produkte belasten die Umwelt gleich auf 2 Dimensionen: Zum  einen auf der Dimension des Papierverbrauchs und zum anderen auf der des Energieverbrauchs. Aus diesem Grund ist die Druckindustrie gefordert, durch innovative Konzepte diese Belastung herunterzufahren. Eine Maßnahme in dieser Richtung ist MPS. Durch effizientes und ganzheitliches Druckmanagement lassen sich unnötige Ausdrucke minimieren und tragen somit zum Umweltschutz bei. Im Folgenden soll gezeigt werden, warum Umweltschutz in diesem Bereich so wichtig ist und welche Best Practice Beispiele zeigen, wie Umweltschutz durch MPS erfolgreich gestaltet werden kann.

Papierverbrauch – Warum sollte er minimiert werden?

Der blaue Planet Erde verliert immer mehr Grün: 80 % aller Urwälder weltweit sind inzwischen zerstört, 40 % der verbleibenden Wälder akut bedroht. Alljährlich werden nach konservativen FAO-Schätzungen 13 Mio. ha Wald vernichtet. Die Umwandlung von Wäldern in Plantagen (v.a. für Zellstoff und Papier, Ölpalmen, Soja und zunehmend auch Biokraftstoffe) trägt wesentlich zur fortschreitenden Entwaldung bei. Mit den Wäldern geht der Menschheit eine enorme Arten- und Pflanzenvielfalt verloren: Etwa zwei Drittel aller beschriebenen Tier- und Pflanzenarten leben nach Schätzungen des World Resources Institute im Wald. Wälder sind zudem Lebensraum von mehreren hundert Millionen Menschen, die direkt im oder vom Wald leben.
Die Folgen der Waldvernichtung werden immer bedrohlicher: Bodenerosionen, Erdrutsche und Überschwemmungen nehmen in rasantem Tempo zu. Längst ist erwiesen, dass Urwaldzerstörung maßgeblich zur weltweiten Klimaerwärmung beiträgt. Nach Schätzungen werden zwischen 18-25 % der weltweiten CO2-Emissionen durch die Waldvernichtung und deren Folgen verursacht. Schuld an dieser Entwicklung ist vor allem der hohe Papierverbrauch in den Industriestaaten.

Vision eines nachhaltigen Papierverbrauchs in Deutschland

Wie wäre es, wenn wir in 10 Jahren nur halb so viel Papier in Deutschland verbrauchen
würden wie heute? Durch eine Halbierung der jährlichen Papier- und Zellstoffimporte würden in den Lieferländern jährlich rund 300.000 ha weniger Wald gerodet und rund 225.000 ha weniger Fläche für schnellwüchsige Plantagen beansprucht. Der gesamte Energieverbrauch könnte um ca. 30.000 Gigawattstunden reduziert werden. Die Ziele sind absolut notwendig zu erreichen. Viele Kritiker jedoch halten diese Umsetzungen für unrealistisch. Denen ist jedoch entgegenzuhalten, dass sie die Innovationskraft der Menschheit unterschätzen. Unternehmen der Druckbranche haben mit zentralem Outputmanagement bereits eine Lösung vorgeschlagen, wie der Papierverbrauch enorm gesenkt werden kann, ohne dass Unternehmen Einbußen in wirtschaftlicher Hinsicht zu erwarten haben. Denk man dann auch noch in die Richtung mobiler Endgeräte wie Tablets oder Smartphones, so ist die Welt ohne Papier (Über den Weg des Papiers (PDF)) gar nicht so weit entfernt, wie viele vermuten. Schon jetzt ist die Generation der digital Natives daran gewöhnt, Content digital zu konsumieren. Hard Copies dienen nur noch einem gewissen Lebensgefühl, was als „Old School“ bezeichnet werden kann. Die Kindles und iPads dieser Welt werden die Zukunft bestimmen und Papier in Informationsprozessen absolut überflüssig machen.

Bild: Etmo/Flickr